Tromp

af Rotterdam

 

54° 41,500’N und 010° 45,100’E

Das Schiff wurde unter Baunummer 494 von N.V. Indus Scheepswerft de Noord, Alblasserdamp 1932 als „Flying Irishman“ für N.V. Motorzuevaart (Mozem), Rotterdam gebaut.

Das Schiff maß 45 m in der Länge zwischen den Loten, die Breite war mit 7,6 m vermessen und der Tiefgang wurde mit 2,7 m angegeben.

Das ergaben 391 BRZ bzw 198 NRT oder auch 545 twd.

1938 wurde das Schiff vom gleichen Eigner, aus uns bisher unbekannten Gründen, umgetauft und unter den neuen Namen „Tromp“ ins niederländische Seeschiffsregister eingetragen. 1939 wurde es an  J.C. Smit aus Ablasserdam verkauft. Der neue Eigner behielt den Namen „Tromp“ bei.

Die Zeit bis 1945 fuhr das Schiff für die Alliierten und nahm unter anderem an der Operation „Dynamo“, der Evakuierung des britischen Expeditionkorps (BEF) sowie die Reste der französischen Armee, die von den deutschen Truppen bei Dünkirchen eingekesselt waren. Ca. 400 Schiffe aller Typen waren an dieser Operation beteiligt und es konnten bis zum 4. Juni 1940 ca. 328.226 alliierte Soldaten, wovon ca. 110.000 französischer Herkunft waren, evakuiert werden. Das meiste alliierte militärische Gerät fiel allerdings in die Hände der deutschen Truppen.

Seit 1965 erinnert alle fünf Jahre am 26. Mai die Gedenkfahrt „Dunkirk-Ships“, organisiert von der britischen „Association of Dunkirk Little Ships“ (ADLS), an die Operation Dynamo. Teilnahmeberechtigt sind nur Schiffe, die an der Operation 1940 beteiligt waren. Der Traditionsverein bringt noch rund 70 der ursprünglich 400 kleinen Schiffe zusammen, die meisten in restauriertem Zustand.

1945 ging „Tromp“ unbeschädigt an den Eigner J.C. Smit wieder zurück

Als Antriebsmaschine diente ein 6 Zylinder MAN- Dieselmotor mit 300 HP. Diese 300 HP reichten aus um das Schiff auf eine durchschnittliche Dienstgeschwindigkeit von knapp 10 Kn zu bringen.

Das damalige Rufzeichen lautete wahrscheinlich „P I B E“ ( Papa – India – Bravo – Echo )

 

„Tromp af Rotterdam“ war am 09.12.1946 auf der Fahrt nach Odense, als das Schiff auf eine noch nicht geräumte Mine lief. Die Explosion war so stark, das unter der faröerischen Flagge fahrende Motorschoner „Glyvursnæs“, der einige hundert Meter entfernt lag, leicht beschädigt wurde. An Bord der „Glyvursnæs“ dachte die Mannschaft erst, dass sie selbst auf eine Mine gelaufen sei, schnell merkte man aber, das man nicht selbst, sondern, das das querab mitlaufende, niederländische Schiff plötzlich in akuter Seenot war. Natürlich eilte die „Glyvursnæs“ sofort zur Hilfe und konnte glücklicher Weise die niederländische Besatzung unverletzt abbergen.

Von dem rel. stark zerstörten Wrack existieren heute leider nur noch die Brücke und das rel. gut erhaltene, aufrecht stehende Heck. Die Brücke und das Heck lassen sich eigentlich einfach betauchen.
Die maximale Tauchtiefe erreicht man bei 30 m. Das Wrack hat noch eine Höhe von ca. 6 m.
Für Schlauchboottouren ist das Wrack allerdings nicht geeignet, da es sehr nah bzw. direkt am Tiefwasserweg liegt. Von den großen Frachtern und Tankern werden kleine Schlauchboote, die fast gar kein Radarecho haben, kaum gesehen. Fast immer ist mit starker bis sehr starker Strömung zu rechnen.

Heute tritt das Wrack als ein Tauchgang der Gegensätze hervor. Der vorderste Teil ist ein großes Chaos und Wirrwarr aus Plattenteilen, Rohren, nicht wiedererkennbaren Wrackteilen und anderem. Alles zusammen ist mit diversen Polypentieren wie bspw. Seescheide und Erdpolypen bewachsen, aber man kann auch große Muscheln und Seeanemonen auf dem Wrack sehen. Man kann das Glück haben und in den Wrackteilen auf große Fische stoßen, aber seien Sie vorsichtig beim Herumwühlen, da der Boden hier weich ist und deshalb alles mit einer Sedimentlage bedeckt ist, die ganz schnell die Sicht stark verschlechtert.

Wenn man zur Chaos-Abteilung des Schiffes hinunterkommt, muss man nur zum vorderen Ende des Wracks schwimmen, um zum intakten Teil zu gelangen.  Hier erhält man sofort einen viel besseren Überblick und Eindruck vom Wrack. An manchen Stellen kann man hineinsehen und man kann in das Ruderhaus eindringen. Die Reling rund um das Heck steht auch an seinem Platz, aber da das Wrack langsam zerfällt, können Teile davon abgefallen sein und liegen nun auf dem Boden rund um das Wrack. Der weiche Boden rund um das Wrack lässt aber leicht Teile aus dem Blickfeld des Tauchers verschwinden.

Aufgrund der Dunkelheit in der Tiefe und der Sicht ist es äußerst selten, dass man den ganz großen Überblick erhält. Aber Tromp ist ein Wrack, zu dem man öfters tauchen kann.

Leider liegt das Wrack  auf der Route  T und unter anderem fährt die Fähre Oslo-Kiel genau über das Wrack hinweg. Achten Sie daher ganz besonders auf die großen Schiffe und denken Sie daran, dass diese viel schneller fahren als es aussieht.

Aktualisiert von

Nina Brandt Jacobsen

Woher kommt der Name „Tromp“

Maarten Harpertszoon Tromp (* 23. April 1598; † 10. August 1653, gefallen in der Seeschlacht vor Scheveningen) war ein bedeutender Admiral der Niederlande.

Er besiegte eine spanische Flotte unter Antonio d’Oquendo während der Zwei-Tage-Seeschlacht im Ärmelkanal am 16. September und 17. September 1639 sowie in der Seeschlacht in den Downs am 21. Oktober 1639. Während der Schlacht vor Scheveningen fiel Tromp im Kampf gegen die englische Flotte.

Maarten Tromp entwickelte eine Strategie, die daraus besteht, dass die Hauptmacht der Flotte sich in der Nähe der feindlichen Flotte aufhält und sobald der Krieg offiziell ausbricht, zum Angriff übergeht. Zugleich werden Konvois durch Kriegsschiffe begleitet.

Maarten Tromp war bei den Seeleuten so beliebt, dass er von ihnen den Beinamen „Bestevaer“ = Großvater erhielt. Dieses mittelniederländische Wort gilt noch heute als Ehrentitel für einen alten, besonders bewährten Kapitän oder Admiral.

Tromp ist ein Traditionsname in der niederländischen Marine:

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Falls jemand etwas mehr über dieses Wrack weiß und nähere Angaben über dieses Wrack machen kann und möchte, oder vielleicht Fotos hätte, dann wären wir sehr dankbar, wenn er sein Wissen bzw. seine Fotos z.B. per E-Mail mit uns teilen würde.

 

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